Propst Helmut Wöllenstein dankt Prof. Dr. Ulrike Wagner-Rau für Ihren Dienst, entpflichtet und segnet sie. (Foto: Karl-Günter Balzer)
Marburg. Einmal im Monat findet während des Semesters ein Universitätsgottesdienst statt. Dieser war anders. Elf Jahre lang hat Professorin Ulrike Wagner-Rau die Verantwortung für diese Gottesdienste getragen, die von Lehrenden und Lernenden des Fachbereichs Evangelische Theologie gehalten werden. Und häufig hat sie selbst gepredigt und die Liturgie gestaltet.
Dieser Gottesdienst war anders, weil Wagner-Rau von ihrem Amt entpflichtet wurde. Propst Helmut Wöllenstein überbrachte den Dank und die Entpflichtungsurkunde der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Dabei verwies er anerkennend auf die Fähigkeit der Praktischen Theologin, zwischen den Redeformen und Anlässen zu unterscheiden: „Du hast gepredigt und keine Vorlesungen gehalten“. Ausdrücklich dankte Wöllenstein ihr für ihre Mitarbeit in der liturgischen Kammer der Landeskirche. In diesem Gremium werden Texte und Ordnungen für den Gottesdienst und die Amtshandlungen beraten und formuliert.
„Du hast das Schöne am Gottesdienst geschaut“ würdigte Pfarrerin Katja Simon von der Universitätskirchengemeinde Ulrike Wagner-Rau. Als Universitätspredigerin war sie mit beratender Stimme Mitglied im Kirchenvorstand der Ortsgemeinde. Auch hier ist das Interesse Wagner-Raus an einer liebevollen Gottesdienstgestaltung aufgefallen. Engagiert hat sie sich daneben bei der Organisation eines Kirchenasyls im Jahr 2015. Sabine Meyfahrth, Vorsitzende des Kirchenvorstands, dankte Wagner-Rau für die Fähigkeit mit kurzen und prägnanten Sätzen eine Sitzung voranzubringen.
Viele Menschen wirkten mit in diesem Universitätsgottesdienst. Wagner-Raus Kollegin Professorin Angela Standhartinger predigte. Studierende gestalteten die Liturgie und alle gemeinsam teilten das Abendmahl aus. Für anspruchsvolle musikalische Glanzlichter sorgte der Universitätschor unter Leitung von Bezirkskantor Nils Kuppe.
Prof. Dr. Ulrike Wagner-Rau wird auch weiterhin in Marburg leben und als Predigerin zu hören sein. Der Liturgischen Kammer bleibt sie erhalten, bis die Taufagende, die zur Zeit neu bearbeitet wird, abgeschlossen ist. (4.2.2018)